Seit einigen Jahren verwende ich ausschließlich YouTube Music zum Musikhören. Davor war ich lange zufrieden mit Spotify unterwegs. Musik spielt für mich eine große Rolle im Leben und beim Arbeiten läuft der Bluetooth-Lautsprecher permanent mit. In absoluter Stille kann ich nicht arbeiten.
Jetzt habe ich den Wechsel zurück zu Spotify gemacht und jeden Tag acht (oder sogar mehr) Stunden Musik gehört und bin nicht enttäuscht worden. Der Musikstreamer ist heute noch besser, als ich es in Erinnerung hatte – und trotzdem werde ich jetzt doch bei YouTube Music bleiben. Warum, erkläre ich euch hier.
Was macht Spotify besser als YouTube Music?
Einfache und schöne App: Die Spotify-App ist sehr übersichtlich gestaltet und optisch gefällt sie mehr als YouTube Music. Nicht nur gibt es schöne Album-Covers, bei vielen Künstlern werden auch kleine Snippets aus Musikvideos abgespielt, wenn man deren Songs anhört.
Eine große Menge an Podcasts: YouTube holt in diesem Bereich inzwischen auf, aber trotzdem ist das Suchen, Finden und Entdecken von Podcasts in Spotify einfacher.
»Presenting …« vs. »This is … «: Viele Künstler habe auf den Musikstreaming-Diensten Best-of-Playlisten, in denen die besten oder beliebtesten Songs präsentiert werden. Bei YouTube Music haben sie den Präfix »Presenting« und bei Spotify »This is«.
Entdecke ich einen neuen Künstler oder Künstlerin, die mir gefällt, sind diese Playlists mein erster Stopp. Auf Spotify finde ich diese Listen öfter und sogar auch von kleineren Künstlern, als bei YouTube Music. Es hat mich zum Beispiel sehr positiv überrascht, eine solche für eine koreanische Rapperin (Lee Young Ji) zu finden, die ich gerade gern höre. Bei der roten Konkurrenz gibt es von ihr nur Playlists, die von der Community erstellt wurden.
Höhere Bitraten: Im Gegensatz zu YouTube Music, das Musik höchstens mit 256 kbit/s streamt, sind bei Spotify Premium 320 kbit/s möglich. Wem also das letzte Quäntchen an Audioqualität wichtig ist, sollte eher ins grüne Team wechseln.
Mein Fazit zu Spotify: Ich bin nicht enttäuscht worden und ich kann verstehen, warum es der beliebteste Dienst von allen ist – vollkommen verdient. Und trotzdem: Ich habe gekündigt und werde weiter YouTube Music verwenden.
Warum ich trotzdem bei YouTube Music bleibe
Es gibt dafür einige Gründe, aber einer ist für mich ausschlaggebend:
Preis-Leistung.
Spotify Premium kostet 11 Euro im Monat. YouTube Music kostet genau so viel … wenn man es als einzigen Dienst abonniert.
Entscheidet ihr euch stattdessen für YouTube Premium zahlt ihr zwar zwei Euro im Monat mehr, dafür schaut ihr Videos und Streams auf YouTube ohne Werbung. Das ist für mich, als sehr aktiver YouTube-Nutzer, ein riesiger Bonus.
Würde ich Spotify und YouTube Premium separat abonnieren, käme ich auf 24 Euro im Monat. Mit YouTube Premium Lite, auf das ich keinen Zugriff habe, wären es dennoch monatlich 17 Euro.
Mit einer YouTube Premium-Mitgliedschaft zahle ich also 13 Euro im Monat und habe einen, meiner Meinung nach, sehr guten Musikstreaming-Dienst, inklusive.
Was ist YouTube Premium Lite? Dabei handelt es sich um eine abgespeckte Version von YouTube Premium. Nicht alle Videos sind dann werbefrei (Musikvideos zum Beispiel) und auch YouTube Music Premium ist nicht enthalten. Dafür kostet es nur sechs Euro im Monat. In Deutschland ist YouTube Premium Lite aktuell nur für einzelne Testpersonen verfügbar.
Geld sparen mit jährlichem Abo: Von YouTube Premium gibt es auch eine jährlich bezahlte Variante, die auf den Monat gerechnet nur knapp 11 Euro kostet. Wir danken Crowmy aus unserer Community für den Hinweis!
Der Elefant im Raum: Warum dann nicht einfach einen Adblocker verwenden? Immerhin bekommt man dann die Vorteile von Spotify, keine Werbung bei YouTube und spart auch noch zwei Euro im Monat.
An der Stelle könnte ich appellieren, dass der Verzicht auf Adblock euren liebsten Creator mit unterstützt und dass der Premium-Anteil laut etwa Linus von Linus Tech Tips gar nicht so klein ist – also tue ich das auch.
Aber darüber hinaus gibt es auch ganz eigennützige Gründe, die für mich gegen einen Adblocker und für Premium sprechen:
- Ich bin auf der sicheren Seite und muss nicht darauf hoffen, dass Adblock-Anbieter im anhaltenden Konflikt mit Google den Kürzeren ziehen.
- Ich muss mich nicht damit herumschlagen, eine Lösung zu finden, die auch am Handy und auf dem Fernseher funktioniert – den beiden Medien, auf denen YouTube bei mir am häufigsten läuft.
Mehr Gründe, warum ich bei YouTube Music bleibe
Besseres Discover-Potenzial: Über die automatisch generierten Supermix-Playlists habe ich in den letzten Jahren viele meiner Lieblings-Interpreten entdeckt. Bei Spotify gibt es zwar eine ähnliche Funktion, allerdings schlägt mir die grüne App viel öfter Lieder vor, die ich ohnehin schon kenne oder hält sich sehr nah an den Künstlern, die ich ohnehin kenne.
YouTube Music scheint da etwas offener zu sein und mir mehr Künstler im selben Genre vorzuschlagen.
Darüber hinaus gibt es eine coole »Samples«-Funktion: Das sind kurze Short-Videos im Stile von YouTube-Shorts und TikTok, bei denen ihr durch kurze Musikvideo-Snippets wischen könnt. Das ist ebenso eine nützliche Funktion, um neue Songs zu entdecken.
Auch »inoffizielle« Lieder verfügbar: Weil YouTube Music Zugriff auf die gesamte YouTube-Bibliothek hat, gibt es eine große Auswahl an Songs, die man für gewöhnlich nicht auf anderen Plattformen findet.
Wenn ein Song zum Beispiel nicht offiziell verfügbar sein sollte, zum Beispiel, weil es ein Cover ist, dann findet man ihn trotzdem auf YouTube Music, solange ein Nutzer ihn auf YouTube hochgeladen hat. Um Datenvolumen zu sparen, kann man einstellen, dass Musikvideos nicht wiedergegeben werden sollen.
Kommentarfunktion: Ja, eigentlich fand die Ergänzung einer Kommentarfunktion bei YouTube Music total unnötig, aber jetzt schätze ich sie doch. Ich lese gern, was andere Nutzer von einem Song halten, der mir auch gefällt.
Oder es steckt eine Geschichte in dem Song und oftmals liefern clevere Kommentatoren interessanten Kontext dazu. Dann kann ich mir den ein oder anderen Besuch bei Genius (einer Webseite für Songlyrics und deren Bedeutungen) sparen.
Mehr Musikvideos: Manchmal, vor allem wenn ich Besuch habe, lasse ich im Hintergrund Musikvideos auf dem Fernseher laufen. Bei YouTube Music gibt es hierzu eine riesige Auswahl – es ist immerhin YouTube. Auch Spotify bietet inzwischen Musikvideos, aber nicht in dem Ausmaß.
Mehr zum Thema: Kauft bloß keinen Kopfhörer ohne diese beiden Must-Haves, aber welches davon stiehlt dem anderen die Show?
Mein Fazit: Spotify im Vergleich zu YouTube Music
- Sehr große Auswahl an Songs und Playlists
- Hervorragende Auswahl an Podcasts
- Hohe Wiedergabequalität
- Weniger Musikvideos
- Keine Kommentarfunktion
- Schlechteres Discover-Potenzial
- Kein YouTube Premium
Wenn ihr euch heutzutage für einen Musikstreaming-Dienst interessiert, dann macht ihr mit dem Griff zu Spotify nichts falsch. Der Dienst ist auch heute noch sehr empfehlenswert, einfach zu bedienen und bietet eine riesige Menge an Songs, Playlists und Podcasts.
Wenn ihr allerdings viel YouTube schaut und gern Musik hört, würde ich euch YouTube Premium stattdessen empfehlen. Der Musikstreaming-Dienst ist inzwischen sehr ausgreift und zusätzlich könnt ihr Videos werbefrei auf YouTube schauen.
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